Auto vor Fahrrad
Verkehrssenat stimmt 5:5 gegen Fahrradstraße in der Schützenstraße
15. Mai 2019, 15:29 Uhr aktualisiert am 15. Mai 2019, 15:29 Uhr
Viele Fahrradfahrer sind in der Schützenstraße unterwegs: Eine Zählung hat ergeben, dass dort täglich 2300 Autos und gut 1000 Radler entlang fahren. Der Großteil letzterer nutzt dafür den Kiesweg, den sich Fußgänger und Radfahrer teilen. Weil das nicht immer ungefährlich ist und man die Radroutenverbindung zwischen Altstadt und Auloh sicherer und attraktiver machen will, hat sich das Mobilitätsforum Gedanken über Alternativen gemacht. Der erste Gedanke: Den Kiesweg verbreitern, um so ausreichend Platz zu schaffen. Die Krux: Das würde rund 1,6 Millionen Euro kosten, weil dazu in Richtung Isar Stützmauern errichtet werden müssten. Außerdem müssten rund 25 Bäume - allesamt Naturdenkmäler - weichen. Die Verbreiterung fällt also aus. Deshalb rückte die Überlegung in den Vordergrund, den Radverkehr ganz auf die Straße zu verlagern. Eine Einbahnstraßenregelung wurde als zu unsicher angesehen, als bessere Variante wurde vorgeschlagen, die Schützenstraße zur Fahrradstraße auszuweisen. In einer solchen haben die Radfahrer Vorfahrt, dürfen beispielsweise auch nebeneinander fahren. Autofahrer dürfen nur dann überholen, wenn sie die Radfahrer nicht einschränken. Ansonsten gebe es aber kaum Einschränkungen für den Autoverkehr, er solle lediglich etwas abgebremst werden, wie Verkehrsplaner Magnus Stadler im Verkehrssenat sagte. Eine Vorgabe für die Ausweisung als Fahrradstraße ist, dass der Radverkehr die "vorherrschende Verkehrsart ist". Allerdings nutzen Kommunen wie München die Ausweisung von Fahrradstraßen auch als Instrument zur Radverkehrsförderung - wenn der Radverkehr also die vorherrschende Verkehrsart werden soll. Mit dieser Absicht empfahl die Verwaltung auch die Ausweisung der Schützenstraße zu einer Fahrradstraße.
Jetzt weiterlesen mit
- alle Artikel auf idowa.de in voller Länge und deutlich weniger Werbung
- als Abonnent unterstützen Sie Journalismus in Ihrer Region
- einen Monat für 0,99 Euro testen, danach 9,90 Euro im Monat