Auftritt in Landshut
Söder: "Ich möchte keine Grünen in der bayerischen Staatsregierung"
29. August 2023, 10:19 Uhr
"Wächst zusammen, was zusammen gehört"
Die Landtagswahlen in Bayern stehen am 8. Oktober an. Nachdem CSU-Kreisvorsitzender Thomas Haslinger den Politischen Montag zunächst eröffnet hatte, nutzte CSU-Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier die Bühne für den Wahlkampf. Äußerte sich der Abgeordnete beim Merz-Auftritt in Altdorf noch kritisch zu Fragen der Asyl- und Grenzpolitik des Bundes, ging Radlmeier in Landshut diesmal auf die Wirtschaftskraft seiner Heimatregion ein.
Für Landshut selbst hatte der Ministerpräsident noch eine Liebeserklärung im Gepäck: Söder war kürzlich als Ehrengast während der Landshuter Hochzeit zu Gast. „Die Leistung, die Kultur, die Tradition, mir hat das besonders gefallen“, sagte er. Ihn habe es zudem gefreut, dass Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz mit seinem Eintritt in die CSU eine Liebeserklärung an seine Partei gemacht habe. „Endlich wächst zusammen, was zusammen gehört.“
„Deutschlandfunk“ zieht Hitler-Vergleich
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) soll sich am Montagabend mit „Hitler-Stimme“ über seinen Stellvertreter Hubert Aiwanger (Freie Wähler) lustig gemacht haben. Das berichtete der „Deutschlandfunk“ am Dienstag. Zahlreiche weitere Medien zitierten diese Interpretation. Die CSU wies den Vorwurf bereits als absurd und manipulativ zurück. Auch unsere Mediengruppe, die mit zwei Reportern vor Ort war, kann den Vorgang nicht bestätigen.
Was war passiert? „Es gibt Politiker, die sind daheim im Zelt recht groß“, sagte Söder. Nur um dann mit verstellter Stimme eine Art bayerischen Dorfpolitiker beim Poltern zu persiflieren: „Ich werde in München mal auf den Tisch hau’n.“ Letzteren Satz schrieb der „Deutschlandfunk“ Aiwanger zu und wertete die verstellte Stimme Söders als Hitler-Imitation. Der Kontext war jedoch ein anderer.
Es war der Moment in Söders Rede, als der bayerische Ministerpräsident einen Vergleich im politischen Auftreten zwischen dem CSU-Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier und Hubert Aiwanger, ohne dessen Namen zu nennen, im eigenen Wahlkreis und in München zog. Söder weiter: „Doch jeden Kilometer näher an München, vor allem in meiner Nähe, werden sie (Politiker, Anmerkung der Redaktion) dann freundlicher, geschmeidiger. ‚Ach so ist das, ja, ich verstehe‘“, nahm der Ministerpräsident so manches Politikerrückgrat auf die Schippe.
Radlmeier hingegen werde oft unterschätzt, so der Ministerpräsident. Söder spielte damit auf die öffentliche Wahrnehmung des CSU-Abgeordneten an. „Der Helmut legt immer recht freundlich los“, sagte Söder. „Man darf sich aber von seinem freundlichen Gesicht und seiner menschlichen, sympathischen Art nicht über seine Hartnäckigkeit täuschen lassen. Er hat für Landshut mehr bewegt, als die meisten anderen, die oft darüber reden.“